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Die IEC 82079-1:2012 in der Übersicht

Wie man gesetzeskonforme Anleitungen erstellt.

Die IEC 82079-1 in der Übersicht

Jetzt ist sie da, die IEC 82079-1. Womit befasst sich diese Norm? Welche wichtigsten Veränderungen ergeben sich im Vergleich zur EN 62079:2001? Woran müssen technische Autoren die eine Anleitung erstellen sich gewöhnen?

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Die IEC 82079-1 “Erstellen von Gebrauchsanleitungen” ist die Nachfolgerin der EN 62079 aus dem Jahr 2001 und enthält Regeln für fast sämtliche Industriezweige. Dieses Konzept hat einen wichtigen Einfluss auf den Inhalt dieser Norm. Die Norm befasst sich demnach mehr mit dem 'wie' als mit dem 'was'. Unter anderem kommen folgende Aspekte zur Sprache:

  • Wie sollten Anleitungen geschrieben werden? Welche Schritte führen zu einem hochwertigen Ergebnis?
  • Über welche Qualifikationen sollten technische Autoren und Übersetzer verfügen?
  • Wie müssen die Anweisungen aussehen? Welche Schriftarten sind geeignet? Was muss berücksichtigt werden in Bezug auf Layout, Aufbau und Stil?
  • Wie sollten Informationen zum Thema Sicherheit in Anleitungen strukturiert, konzipiert und hervorgehoben werden?

Der größte Teil der Spezifikation birgt für professionelle Autoren keine Überraschungen. Die Kraft und die Bedeutung der Norm liegen wohl mehr in ihrer Existenz selbst: Um einen gewissen Mindeststandard kommt man bei Anleitungen und Gebrauchsanweisungen einfach nicht herum. Viele Unternehmen werden wahrscheinlich wenig Handlungsbedarf sehen. Bei anderen Unternehmen muss allerdings einiges an Aufwand betrieben werden, um das vorgegebene Mindestniveau zu erreichen.

Inhaltliche Übersicht


Die Norm hat sieben Kapitel, wobei die Kapitel 4 bis 6 den erheblichen Teil bilden. Die nachstehende Tabelle gibt eine Übersicht. Im Vergleich zu den vorherigen Normen ist die IEC 82079-1 um ungefähr die Hälfte länger geworden.

Der Inhalt von IEC 82079-1

Abschnitt

Kurzbeschreibung des Inhalts

1 – Area of application

Definiert die Gültigkeit der Norm und deren Zielgruppe.

2 – References to standards

Enthält eine Liste mit den Normen, auf welche in IEC 82079-1 verwiesen wird.

3 – Terms

Enthält Definitionen wichtiger Begriffe, darunter vieler neuer Begriffe.

4 – Principles

  • Enthält Vorschriften, z. B. zu folgenden Themen:
    • Vorbereitung von Anleitungen
    • Qualifikationen von technischen Autoren und Übersetzern
    • Risikominimierung
    • Zielgruppenanalyse
    • Medien und deren Verfügbarkeit
    • Anweisungen für verschiedene Produktvarianten
    • Terminologie, Sprache und Übersetzungen

5 – Content of user manuals

  • Enthält Listen mit typischen Inhalten für verschiedene Nutzungsaspekte (Phasen im Lebenszyklus):
    • Vorbereitung (Transport, Lagerung, Installation, Fertigstellung)
    • Gebrauch (normale Nutzung, Notsituationen, Fehlersuche und -behebung)
    • Wartung, Reparaturen
    • Demontage, Recycling, Entsorgung

Diese Liste stellt nur einen groben grundlegenden Rahmen dar. Eine Ergänzung um produktspezifische Standards muss immer in Erwägung gezogen werden. Manche Anforderungen, die gestellt werden, sind direkt mit diesen Aspekten zu verknüpfen:

  • Informationen zur Produktidentifikation und zu Veränderungen
  • Sicherheitsrelevante Informationen (während einer normalen Nutzung, aber auch z. B. bei Wartungsarbeiten)
  • Informationen über Zubehör, die zum Lieferumfang des Produkts gehören, Nachfüllungen und Ersatzteile
  • Informationen über spezielles Werkzeug, das für die (De-)Montage und Wartung erforderlich ist

6 – Presentation of user manuals

Enthält Grundregeln auf folgenden Gebieten:

  • Deutlichkeit
  • Lesbarkeit (Schriftgröße)
  • Qualität von Illustrationen
  • Grafische Symbole und Warnungsmarkierungen
  • Tabellen-Layout
  • Dokumenttypen und elektronische Medien
  • Nachdruck auf sicherheitsrelevante Informationen
  • Nutzung von Farben

7 – Analysis of conformance

Enthält Empfehlungen zu Kontrollmöglichkeiten, ob Anleitungen den Anforderungen von IEC 82079-1 entsprechen.

 

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Qualitätsrelevante Gesetze und Richtlinien

Eines der Ziele der Norm ist die Festlegung eines Mindestmaßes an Qualität. Hierfür enthält die Norm eine Vielzahl von Regeln, u. a. in Bezug auf die Lesbarkeit, die Qualität von Illustrationen, die Organisation und das Layout. Dies war übrigens auch in EN 62079 bereits der Fall.

Zwei neue Abschnitte beziehen sich auf Qualifikationen der Personen, die in die Erstellung von Anleitungen eingebunden sind. In Abschnitt 4.2 finden wir Anforderungen an technische Autoren. Sie müssen:

  • über gute kommunikative Fähigkeiten verfügen, insbesondere in Bezug auf technische Kommunikation.
  • die Quellsprache gut beherrschen.
  • mit dem Funktionsumfang des Objektes, über welches sie schreiben gut vertraut sein.
  • Kenntnisse von Prozessen haben, die der Erstellung einer Anleitung zu Grunde liegen, und in der Lage sein, die Anforderungen der Norm umzusetzen.

Und nun?

Als erster Schritt sollte die Norm von allen gründlich analysiert werden. Die Konsequenzen von IEC 82079-1 lassen sich in drei Schritten bestimmen:

  • Planung mit Wirklichkeit vergleichen
  • Liste mit Maßnahmen und dazugehörigen Prioritäten erstellen
  • Implementierungsplan ausarbeiten

Tekom hat an einem deutlichen Kommentar gearbeitet, der technischen Autoren beim Verständnis der Norm und bei einer guten Strukturierung des Inhalts gilt. Auch werden mehr Vorträge auf Konferenzen gehalten.

Bei einer kurzen Internet-Recherche stößt man schnell auf zahllose Schulungsangebote und auf Lesestoff. Für 2013 wird ein wahrer "82079-Hype" erwartet. Um die Übersicht nicht zu verlieren, sollte jeder für sich selbst bestimmen, wie groß seine 'Wissenslücke' ist. Hierzu sollte man sich die Norm am besten durchlesen, sinnvollerweise mit einem Markierstift in Reichweite. Selbst "gestandene Profis" könnten so durchaus zu verblüffenden Erkenntnissen kommen. Die neue Norm ist zwar nicht völlig neu, taucht jedoch in vielerlei Hinsicht tiefer in die Materie ein.

aar gaat op vele fronten wel dieper op de materie in.

ferry vermeulen

Ferry Vermeulen

Gründer von INSTRKTIV und Diplom Ingenieur der Produktinnovation. Möchte Nutzern helfen, die Verwendung eines Produktes zu meistern und so zu einer positiven Nutzererfahrung (UX) beitragen. Möchte Unternehmen helfen, deren Produkthaftung zu verringern. Großer Fan von Kochen, Reisen und insbesondere elektronischer Musik. Auch auf:
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